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Unterwegs in vollen Zügen - Teil 1 - Berlin und Polen

Moin Moin,


am 23. Mai war es tatsächlich so weit.

Das sogenannte 9 Euro Ticket wurde als Teil des Entlastungspaketes (Aufgrund der gestiegenen Preise durch den Ukraine Krieg sowie Corona) eingeführt und der Vorverkauf startete.


Ich besorgte mich das Ticket direkt am Abend des 23. Mai am Bahnhof.


Das 9 Euro Ticket gilt einen kompletten Monat lang im Nahverkehr - deutschlandweit. Sowohl in den Stadtbussen, als auch in den Nahverkehrszügen der Bahn (RB, RE) und anderer Unternehmen (NWB, ODEG, Metronom ect), nicht aber im Fernverkehr (ICE, IC, EC) sowie im Flixtrain oder Flixbus (gehören zum Fernverkehr).

Ferner gibt es unzählige regionale Besonderheiten, die es einem zu Anfang nicht leicht machen eine entsprechende Deutschland-Reise zu planen.

Ein paar Beispiele:

Im IC zwischen Bremen- Oldenburg - Norddeich gilt das Ticket nicht, obwohl hier der Nahverkehrstarif gilt.

Im IC zwischen Stuttgart und Bodensee soll das Ticket gelten, möglich mache es eine entsprechende Sonderregelung.

Ferner gibt es einige RE die von DB Fernverkehr betrieben werden in denen das Ticket ebenfalls nicht gilt.

im HSB (Harzer Schmalspurbahnen) soll das Ticket für einige Teile des Netzes auch im Dampfzug gelten.

Im Hamburg dürfen das Ticket auf auf den Hafenfähren benutzt werden.

... die Liste lässt sich so endlos weiterführen.


Aber nun von Anfang an:


Quelle: Bundesregierung am 20.05.2022


01.06.2022 Endlich wieder ein "normaler" Reisebericht!

Meine erste Reise mit dem 9 Euro Ticket führte mich von meinem Zuhause mit dem ÖPNV der VWG zum Bahnhof. Normalerweise kostet ein Einzelfahrschein auf dieser Strecke 2,55 Euro (pro Richtung), sodass ich oft mit dem Auto fahre. Es gibt tatsächlich noch Orte in der Stadt, an denen das Parken kostenlos ist. Diese verrate ich natürlich nicht. ;-)


Meine heutige Reiseroute:

09:06 Uhr Oldenburg (NordWestBahn RS3)

09:44 Uhr Bremen Hbf

09:58 Uhr Bremen Hbf (Metronom RB41)

11:26 Uhr Hamburg

Hamburg - Berlin (Pinkbus)


Das Ticket für Pinkbus buchte ich am Abend des 29. Mai für 3,99 Euro. So spare ich mir drei Umstiege in Uelzen, Stendal und Rathenow auf dem Weg nach Berlin sowie etwas Fahrzeit und Nerven.


Zunächst fuhr ich von Oldenburg mit der NordWestBahn nach Bremen und anschließend weiter mit dem Metronom nach Hamburg, wo ich gegen 11:30 Uhr ankam.


NordWestBahn in Oldenburg.

Der Zug war ziemlich voll, sodass ich bis Bremen stehen musste.

Ankunft des Metronom in Hamburg. Auch dieser Zug war relativ voll, es gab aber noch Sitzplätze.

Vom Hauptbahnhof ging ich zum Fernbusterminal, welcher gleich neben dem Bahnhof liegt.


Pinkbus ist ein relativ neuer Fernbusanbieter. Seit Juli 2019 fährt dieser u.a. von Hamburg nach Berlin und von München nach Zürich. Die Preise starten bei 3,99 Euro.


Abfahrt 13:30 Uhr. Im Bus saßen ca. 10 Personen.


Sitze im Pinkbus.



Ãœber leere Autobahnen kurz vor dem Pfingstwochenende fuhren wir Richtung Hauptstadt. Geplante Ankunft in Berlin: 16:40 Uhr, doch Aufgrund eines Staus auf der Berliner Stadtautobahn erreichten wir den ZOB erst gegen 17:10 Uhr.


Pinkbus in Berlin.



Vom ZOB aus lief ich die gut 3km zu meinem Hostel.

Einquartiert war ich im "Happy Go Lucky Hotel + Hostel" in Charlottenburg. Bezahlt hatte ich für zwei Nächte 34,04 Euro.

Ich empfand es als sehr schön nach zwei Jahren endlich wieder am Hostelleben teilzunehmen und unterschiedliche Sprachen zu hören. Untergebracht war ich im 6-Bett-Zimmer, zusammen mit einen Franzosen und einigen Spaniern. Nachts hatte ich das Zimmer quasi für mich allein, da die Mitbewohner meist erst gegen 5/6 Uhr vom Feiern zurück kamen.

Innenhof des Hostels.

Nach einiger Zeit fuhr ich mit der S-Bahn einfach mal quer durch die Stadt - ohne besonderes Ziel.

Der S-Bahnhof Charlottenburg liegt 50 Meter vom Hostel entfernt. Rund um den Stuttgarter Platz gibt es zudem unzählige kleine Bars und Restaurants.



03.06.2022

Den Tag nutzte ich für den obligatorischen Abstecher nach Polen. Der Regionalexpress fährt von Berlin-Charlottenburg ohne Umstieg bis an die polnische Grenze. Fahrtdauer: ca. 1 Stunde.


Meine heutige Reiseroute:

Berlin - Frankfurt /Oder (Regionalexpress)

Frankfurt/Oder - Berlin (Regionalexpress)


Geplant war, dass ich den RE um 11:41 Uhr nehme. Doch es kam wie es kommen musste: Aufgrund von Gegenständen im Gleisbett zwischen Hauptbahnhof und Wannsee verspätete sich der Zug zunächst um 20 Minuten - dann kam die Ansage, dass er komplett ausfällt. Von Charlottenburg aus kann man aber praktischerweise auch ohne Umstieg mit der S-Bahn bis Erkner fahren (diese Route habe ich bei meinen "alten" Reisen oft benutzt), sodass ich mich kurzerhand in die S-Bahn setzte. Von Erkner aus fuhr dann - mit 15 Minuten Verspätung - ein RE Richtung Frankfurt an der Oder.

Auch dieser Zug war gut gefüllt, es gab aber noch Sitzplätze. Viele Berliner nutzten das sonnige Wetter ebenfalls für einen Abstecher zum Nachbarn.


Quelle: Deutsche Bahn

Ankunft in Frankfurt an der Oder.


Das gute Wetter nutzte ich um vom Frankfurter Bahnhof zu Fuß in Richtung Oder-Brücke zu laufen. Im Vergleich zu meinem letzten Spaziergang hier hat sich die Stadt ganz schön gemausert. Lediglich an einigen Stellen erkennt man noch den Verfall von DDR-Gebäuden.


Blick auf den Bahnhof.

Lichtspieltheater der Jugend.

Blick zum Oderturm.

Viele waren auch mit dem PKW unterwegs. Vor der Oderbrücke staute es sich kilometerweit.

Grenzübergang Slubice - Frankfurt.

Blick auf Slubice. Am polnischen Ufer wird aktuell der Hochwasserschutz erweitetert.


Polnischer Grenzstein.

Haupteinkaufsstraße in Slubice.

Hier reihen sich Zigarettenläden, Friseure, Restaurants und Geldwechsler aneinander. Ein paar Straßen weiter gibt es auch Supermärkte sowie den "kleinen Bazar" bei dem ich auch schon mal war. Der große Bazar befindet sich etwas außerhalb.


Nach einiger Zeit ging ich wieder über die Brücke nach Deutschland. Auf deutscher Seite stand der Zoll, der mich aber auch dieses Mal nicht kontrollierte. Ich hatte sowieso nur die gültige Menge von 800 Zigaretten dabei.

Eine Stange P&S (vergleichbar mit JPS) kostet z.Z. 27,50 Euro.


Grenze Slubice.

Gegen Nachmittag fuhr ich zurück Richtung Berlin. Dieses Mal war der Zug relativ leer.

Blick aus dem Zugfenster auf den Fernsehturm und die Weltzeituhr am Alexanderplatz.



Da das Thermometer am Abend immer noch angenehme 23 Grad zeigte fuhr ich am Abend Richtung Hauptbahnhof und Tiergarten, um hier den Abend ausklingen zu lassen.

Imposanter Neubau neben dem Hauptbahnhof, daneben das "Welcome Center" Zelt für Geflüchtete aus der Ukraine.


Über die Spree ging ich vorbei am Paul-Löbe-Haus und dem Reichstag zum Brandenburger Tor.

Wasserspiele zwischen Paul-Löbe-Haus und Bundeskanzleramt.


Bundeskanzleramt.

Reichstag.

Gedenkstätte für die ermordeten Sinti und Roma.

Das Brandenburger Tor.

Der Verlauf der Berliner Mauer ist im gesamten Stadtgebiet durch Pflastersteine gekennzeichnet.

Gedenktafel an Reagans Rede.

Sowjetisches Ehrenmal.


Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon 100 Tage. NIE WIEDER KRIEG !!

Hoffentlich endet dieses sinnlose Blutvergießen bald.

...


Sonnenuntergang im Tiergarten.

Sonnenuntergang an der Siegessäule.


Das 9 Euro Ticket hat sich mich jetzt schon lange ausgezahlt - und wer weiß wohin die nächsten Reisen gehen werden!

Es wird dazu mit Sicherheit noch einige Reiseberichte geben, auch wenn ich nicht jeden Kurztrip im ÖPNV in Bildern festhalten werde.

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